DIE IDEE!

 

IM NOVEMBER 2009 FASSTEN WIR (ANNA UND CARSTEN) DEN ENTSCHLUSS, UNSERE GEWOHNTE UMGEBUNG, UNSERE WOHNUNG UND UNSERE JOBS AUFZUGEBEN, UM MIT DEM FAHRRAD FÜR 1-2 JAHRE DURCH DIE WELT ZU RADELN. DABEI HABEN WIR UNS MÖGLICHST WENIG FESTLEGT, WOHIN DIE REISE GEHEN SOLLTE. AUCH HATTEN WIR KEINEN FESTEN TERMIN, BIS WANN WIR ZURÜCK SEIN WOLLTEN. ALLEIN DIE EINFLÜSSE AUF UNSERER REISE BESTIMMTEN UNSEREN WEG.

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Unterstützt von:

 

RADHaus Leipzig (sehr netter und kompetenter Laden)

 

 

 

TAGEBUCH: POLEN 25.05 - 08.06.2011

25.05.2011

-KROSNO/ PL

 

STRECKE: 84 KM

HÖHENMETER: 1302 M

WIND: 2

WETTER: SONNIG, 13-25 GRAD

Toller Tag

Die 25 km bis zur polnischen Grenze sind schnell zurückgelegt. Ein letzter steiler Anstieg und wir sind in Polen. Im ersten kleinen Dorf machen wir eine Pause, wo wir auch 2 polnische Radfahrer treffen. Die Zwei zeigen uns auf der Karte, wo sie hin wollen, verabschieden sich und fahren erst mal in die entgegengesetzte Richtung. 5 min später haben sie es wohl auch gemerkt und kommen wieder zurück, fahren an uns vorbei und biegen 300 m weiter wieder falsch ab. Irgendwann haben sie es dann aber doch geschafft. Wir wählen wenig später den selben Weg (ohne die kleinen Umwege), der uns 20 km durch den Nationalpark Magurski führt, durch dichten Wald und vorbei an wilden Wiesen. Wir kommen durch idyllische Dörfer mit urigen Gehöften. Zu früh kommt ein sehr schöner und gerade neu eingerichteter Biwakplatz. Wir werden nicht schwach. In dieser Gegend gibt es viele sehr schöne Holzkirchen. An Dreien kommen wir insgesamt vorbei. Nicht nur die Gegend ist sehr abwechslungsreich, auch unser Weg ist es. Inzwischen ist es nur noch ein Schotterweg. Wir kreuzen mehrfach einen kleinen Bach, durch den wir furten müssen. Einmal fehlt Anna der Schwung und sie bleibt im Wasser stehen. Dann heißt es seit langem mal wieder schieben. Der Weg zieht stark an und bei dem schottrigen Untergrund ist kein Vorankommen mehr. Wir liegen trotzdem noch ganz gut in der Zeit. Erst als wir uns wenig später für den falschen Weg im Wald entscheiden, ist es damit vorbei. Wir rollen ca. 1 km rein, der Weg fällt aber nach kurzer Zeit so steil ab, dass wir sogar runter laufen. Dann stehen wir in einer Senke mitten im Wald. Auf der anderen Seite geht es genauso steil wieder nach oben. Wir schieben Anna`s Rad ein kurzes Stück bis uns ein umgefallener Baum den Weg versperrt. Zu Fuß erkunden wir, wie es überhaupt weiter geht. Der Weg ist stark zugewachsen und wird wohl schon seit Längerem nicht mehr genutzt. Ein Weiterkommen wäre nur mit viel Schieben und Tragen möglich. Wir entscheiden uns für das kleinere Übel und kehren um. Mit einem Kraftakt wuchten wir die Räder zu zweit wieder nach oben. Die ganze Aktion dauert ca. 1,5 Stunden. Gegen 20.00 Uhr erreichen wir endlich Krosno. Auch wenn wir wieder mal völlig kaputt sind, es war ein toller Tag.

26.05.2011

-DYNOW/ PL

 

STRECKE: 75 KM

HÖHENMETER: 720 M

WIND: G3

WETTER: SONNE, 21-26 GRAD

kraft- und nervenraubend

Wir schauen uns noch kurz Krosno an, bevor es weiter geht. Wir versuchen es wieder mit ganz kleinen Wegen, was auch die ersten 15 km ganz gut funktioniert, bis wir dann wieder im Wald stehen und ein Weiterkommen nur noch mit Schieben möglich wäre. Nach den gestrigen Erfahrungen entscheiden wir uns sofort fürs Umkehren. Als Alternative steht uns aber nur die Hauptstraße zur Verfügung, was auch kein Spaß ist. Die Straße ist viel befahren und vor allem die LKWs machen uns das Leben schwer. Als uns ein LKW fast von der Straße drängt, haben wir genug und biegen bei der nächsten Möglichkeit auf eine kleine Nebenstraße ab. Dann doch lieber schieben, als vom LKW von der Straße geschoben zu werden. Das erste Stück ist meist asphaltiert aber sobald man das letzte Haus erreicht hat, ist es damit vorbei. Das Land ist immer noch sehr hügelig. Größere Bodenwellen sind ein echtes Hindernis. Über die kleinen Feld- und Waldwege ist es sehr kraftraubend, jedenfalls so lange, wie es noch steil bergauf und -ab geht und die Hauptstraßen wollen wir meiden. So entscheiden wir uns nach 30 km auf die Alternativroute auszuweichen, die wir uns schon im Vorfeld überlegt haben. Eine mittlere Nebenstraße, die etwas weiter südlich verläuft. Unser Ziel für heute hatten wir eh schon gedanklich abgeschrieben.

27.05.2011

-PRZEWORSK/ PL

 

STRECKE: 43 KM

HÖHENMETER: 325 M

WIND: R4

WETTER: SONNE, 22-30 GRAD

Schlechter Ruf

So idyllisch Polen auch begann, davon ist leider schon nicht mehr viel übrig. Ein Dorf jagt das Nächste und die Straßen sind viel befahren. Den wilden Osten hätten wir uns ein bisschen ruhiger vorgestellt. Auch scheint es den Polen hier nicht schlecht zu gehen. Die Dörfer bestehen fast nur aus großen meist neuen oder neugemachten Häusern mit sehr gepflegten großen Grundstücken. Schade eigentlich, dass der Ruf von Polen so schlecht ist. Das südafrikanische Paar, welches wir vor ein paar Tagen getroffen haben, hatte keine Bedenken mit dem Jeep durch Westafrika zu fahren. Durch Polen zu fahren, davor hatten sie jedoch Bedenken und wollten deswegen an einem Tag hindurch. Dabei begegnen uns die Polen sehr offen und freundlich und wir fühlen uns hier mehr oder weniger genauso sicher, wie in jedem anderen Land bisher auch. Nur Auto und noch schlimmer LKW fahren die Polen wie die Sau.

28.-30.05.2011

-LUBLIN,SIEDLCE, BIALOWIEZA/ PL

 

STRECKE:

460 KM MIT ZUG,

64 KM MIT RAD

 

Mit der polnischen Bahn

Der Wunsch schnell nach Skandinavien zu kommen ist groß und die vor uns liegende Strecke klingt nicht so vielversprechend. So wollen wir wieder mal ein Stück mit dem Zug fahren. Geeignete Verbindungen zu finden, ist gar nicht so einfach. Die meisten Züge verteilen sich strahlenförmig von Warschau aus. Einen Außenring gibt es nicht. So müssen wir für eine Strecke von 450 km, 4 mal umsteigen und benötigen dafür 3 Tage. Von Przeworsk geht es am ersten Tag nach Lublin. Der Zug hält aller paar Meter und falls er doch mal schneller als 50 km/h fährt (was nicht oft vorkommt) schaukelt und wackelt das Teil, wie eine uralte Couch mit ausgeleiherten Federn. Macht nichts, dafür ist die Mitnahme der Fahrräder samt Gepäck überhaupt kein Problem. Am nächsten Tag geht es mit ähnlicher Geschwindigkeit und 1 mal umsteigen nach Lukow und weiter nach Siedlce. Der Plan von dort gleich weiter zu fahren, erfüllt sich nicht, da der erste Zug sich stark verspätet. Der Zug hält mehrfach mitten auf der Strecke, 2 Männer klopfen irgendwo am Zug rum, dann geht es wieder weiter. Den ungeplanten Aufenthalt in Siedlce nutzen wir, um ein paar Besorgungen zu machen und da der Anschlusszug am nächsten Tag erst 16.55 Uhr fährt, haben wir dafür jede Menge Zeit. Wir vertrödeln den Tag, hängen rum und gönnen es uns mal wieder Essen zu gehen. Der Zug nach Hajnowka ist richtig modern, hält aber oft mitten in der Pampa, meint man zumindest, wenn da nicht ein Schild wäre mit einem Ortsnamen. Den Ort selbst sieht man nicht und der Bahnsteig ist oft nur ein fest getretener Rand. An so einem Halt steigen dann, in der Stadt arbeitende gut gekleidete junge Frauen mit Stöckelschuhen aus und laufen irgendwo hin. Landschaftlich gesehen, wird es langsam wieder interessanter. Einen Großteil der Strecke haben wir nur flaches Land mit vielen Feldern und kleinen Dörfern gesehen. Inzwischen fahren wir immer wieder durch größere wilde Wälder. Ein erster Vorgeschmack auf den größten Urwald Mitteleuropas.

31.05.2011

-SOKOLKA/ PL

 

STRECKE: 110 KM

HÖHENMETER: 590 M

WIND: R2

WETTER: SONNE, 25-32 GRAD

Im Urwald

Irgendwie hätte ich mir den Urwald uriger vorgestellt so wie der Wald in "Robin Hood" mit vielen großen dicken Bäumen. Bäume gibt zwar genug aber sie sind auch nicht größer oder dicker als in jedem anderen Wald. Die Vielzahl der Arten ist sicherlich höher und die Bäume stehen nicht in Reih und Glied. Wir radeln ca. 50 km am Stück durch diesen Urwald. Nur der kleine Ort Bialowieza unterbricht die Idylle. Im Wald sollen auch noch 250 Bisente frei leben, zu Gesicht bekommen wir natürlich keinen. Nur jede Menge Bilder und Werbung für Bisent dies und Bisent das. Schöner fast finden wir das Waldheidegebiet zwischen Grodek und Sokolka. Auf sandigen Waldwegen dürfen wir uns einen Weg hindurch suchen, teilweise kommen wir nicht ums Schieben drum herum. Die natürliche Schönheit der Umgebung sind die Anstrengungen wert. Zwischendrin gibt es noch winzige Dörfer mit urigen Gehöften aus alten Holzhäusern und allerlei Getier, die auch nur über solche Waldwege erreichbar sind. Außer einer Satschüssel verrät nichts, dass sich hier etwas verändert hat seit hundert Jahren. Zu guter Letzt dürfen wir auch noch ein paar Höhenmeter machen, bevor wir Sokolka erreichen.

01.06.2011

-AUGUSTOW/ PL

 

STRECKE: 90 KM

HÖHENMETER: 389 M

WIND: R2

WETTER: SONNE, 25-32 GRAD

Erste Masurische Seen

Die ersten 50 km geht es durch leicht hügeliges Bauernland, bevor wir den nächsten Nationalpark erreichen, von denen es hier jede Menge gibt. Durch so viel zusammenhängenden Wald sind wir bisher noch nirgends gefahren. Das Grün sieht immer noch zum Reinbeißen frisch aus. Einzig die langsam ansteigende Konzentration von Mücken hält uns davon ab, zu lange zu verweilen in diesem Traum aus Grün. In einem dieser vielen, wie heißt es so schön, weltfernen kleinen Dörfern machen wir eine Pause, direkt unter einem großen Storchennest inkl. Storch und Nachwuchs. Auch das findet man hier fast in jedem Ort. Auf einer Wiese sehen wir 9 Störche, die einem Traktor hinterher laufen, der gerade die Wiese mäht. Ja, warum es sich schwer machen, wenn es auch einfach geht. Kurz vor Augustow treffen wir auf die ersten Masurischen Seen. Die kommen genau richtig bei Temperaturen um die 30 Grad. Mit einem abkühlendem Bad im See beenden wir diesen Tag.

02.06.2011

-STARE JUCHY/ PL

 

STRECKE: 86 KM

HÖHENMETER: 543 M

WIND: R2

WETTER: SONNE, 23-30 GRAD

Doch nicht Riga

Im letzten Moment entscheiden wir uns nach Danzig zu radeln, mitten durch die Masuren. Beim Studium der Karte, zeigte sich der Weg nach Riga weniger reizvoll. Zu viele "Highways to hell" zu wenig Alternativen. Von den Masuren haben wir schon so viel Gutes gehört, dass wir gar nicht anders können, als unseren Plan wieder mal zu ändern. Über 3000 größere Seen soll es in den Masuren geben. Auf den letzten 30 km kommen wir schon mal an 10 vorbei. Die Seen erinnern sehr an die Mecklenburger Seenplatte, nur dass es zwischen den Seen spürbar hügeliger zu geht, so dass die Seen auch selten mit einander verbunden sind. Viele der Seen sind noch sehr naturbelassen und als Badesee eher ungeeignet. Der Rand ist meist stark verschlifft und ein Rankommen schwierig. Aber es gibt ja genug und so finden wir am Ende des Tages doch noch einen in den wir hineinspringen können. Auf dem Campingplatz will mal wieder nicht so richtig Freude bei uns aufkommen. Die Plätze sind zwar an sich nicht schlecht aber leider auch sehr beliebt bei Jung und Alt zum Party machen. Auf 2 Plätzen lagen wir schon und durften bis tief in die Nacht zum Rhythmus hämmernder Bässe versuchen zu schlafen (nicht sehr erholsam). Auf diesem Platz drohte sich wieder ähnliches an, so dass wir uns zum ersten Mal gezwungen sahen, noch mal umzuziehen und in die hinterste Ecke des Platzes zu flüchten. Bis auf eine Ruhestörung 3.30 Uhr, wo ein paar Jugendliche grölend zum Morgengrauen Tennis spielen wollten, war die Nacht ganz angenehm.

03.06.2011

-CIERZPIETY/ PL

 

STRECKE: 82 KM

HÖHENMETER: 665 M

WIND: R1

WETTER: SONNE, 21-30 GRAD

Im Herzen der Masuren

Herrlich, die Masuren sind ganz nach unserem Geschmack natürlich schön. Trotz der Bekanntheit, hält sich die touristische Erschließung noch sehr in Grenzen. Wir schaffen es noch nicht mal auf 50 km einen kleinen Laden zu finden, wo wir ein Eis oder etwas anderes Kaltes kaufen können. Die Wege, die Dörfer und die Landschaft sind noch sehr ursprünglich. Die Wegqualitäten wechseln von asphaltierten Flickenteppichen, zu groben Kopfsteinpflaster, sandigen Feld- und Waldwegen bis hin zu zugewachsenen Wiesenwegen. Nach 30 km Holperpiste, weiß man ein glattes Stück Asphalt doch wieder sehr zu schätzen. Die wenigen Orte bestehen meist nur aus einigen Häusern. Zwischen den Seen wechseln sich Wälder, Wiesen und kleine Felder ab. Die Wälder sind aber oft nur beim Fahren zu genießen. Sobald man stehen bleibt, ist man umringt von zahllosen sehr angriffslustigen Mücken. Die Trefferquote ist entsprechend hoch. Dennoch sind die ausgedehnten Wälder ein Traum. Passend dazu finden wir einen Campingplatz mitten im Wald, sehr idyllisch an einem der Seen gelegen. Die Mückenplage hält sich hier sogar in Grenzen. Hier bleiben wir und werden zur Abwechslung mal ein Paddel schwingen.

04-05.06.2011

-CIERZPIETY/ PL

 

STRECKE: 0 KM

Paddeln

Wir schwingen 2 Tage das Paddel. Eine sehr nette Abwechslung zum täglichen Radfahren. Am ersten Tag erkunden wir ein bisschen den See (Mokre) an dem wir liegen. Am Zweiten fahren wir ein Stück auf dem Paddlerhit schlecht hin, dem Fluss Krutynia nach Krutyn. Nur mit einmal umsetzen, können wir den Fluss direkt von der Mokre aus erreichen. Ein herrlicher Urwaldfluss mit umgestürzten Bäumen, leichter Strömung und flachem, klaren Wasser. Eine längere Paddeltour könnten wir uns auch mal vorstellen. Am Abend bekommen wir noch unverhofft frisch gefangenen und gebratenen Fisch geschenkt und wie es sich zu Fisch gehört auch noch ein Gässchen Weißwein. Unseren polnischen Zeltnachbarn haben wir das leckere Abendessen zu verdanken. Sie kommen regelmäßig übers Wochenende zum Angeln hierher. Nach dem sie uns den Fisch geschenkt haben, ist es aber vorbei mit ihrem Anglerglück. Den Rest des Wochenendes fangen sie keinen einzigen mehr. Aber sie tragen es mit Fassung.

06.06.2011

-OLSZTYN/ PL

 

STRECKE: 100 KM

HÖHENMETER: 705 M

WIND: R3

WETTER: SONNE, 25-35 GRAD

Schwerer als gedacht

Nach 2 Tagen geht es weiter. Skandinavien ist schon zum Greifen nah. Die letzten Kilometer bis Danzig erweisen sich aber schwerer als gedacht. Bisher konnten wir die meisten Wege zumindest fahrend bewältigen, jetzt sind wir aber auf ein paar Sandpisten gelandet, auf denen es kaum mehr ein Vorankommen gibt. Über mehrere Kilometer schieben und eiern wir herum, bis wir wieder auf einen befahrbaren Weg treffen. Es scheint der Einzige weit und breit zu sein. Alle Versuche noch einmal von diesem abzubiegen, enden wieder auf Sandpisten. So weit so gut, schade nur, dass der Weg uns ziemlich genau wieder dahin zurück bringt, wo wir die Sandtour begonnen haben. Wir müssen kurz auf eine größere Straße, bevor es auf ruhigen Nebenstraßen durch Wald und Wiesen weitergeht. Sehr schön sind die immer wieder auftauchenden "Agroturystika", wo man auf umgebauten Bauernhöfen übernachten kann. Auch in Polen gibt es in fast jedem Ort einen kleinen Laden "Sklep", nur Geldautomaten sind deutlich weniger verbreitet. Mangels Geld müssen wir heute an den meisten Läden erst einmal vorbei fahren. In Olsztyn finden wir einen WiFi-Point und buchen auch gleich unsere Fähre nach Nynäshamn. Schweden wir kommen...

07-08.06.2011

-DANZIG/ PL

 

STRECKE: 81 KM

HÖHENMETER: 504 M

WIND: 4

WETTER: SONNE, 22-30 GRAD

 

SUNSET: 21:14 UHR

Abschied von Polen

Es geht schwer. Der Wind kommt häufig von vorn, das Profil hat leicht zugenommen, irgendwie haben wir heute das Gefühl überhaupt nicht voranzukommen. 14.00 Uhr haben wir gerade mal 40 km zurückgelegt und 70 müssten wir noch, wenn wir Elblag erreichen wollen. Zu viel für heute. Wir steigen in Morag in den Zug und fahren bis Elbag. Dort angekommen, entschließen wir uns gleich weiter bis Danzig zu fahren, wenn wir schon mal dabei sind. So sehen wir Malbork (Marienburg) wenigstens aus dem Zug heraus. Schon so sieht die Stadt sehr eindrucksvoll aus. In Danzig radeln wir zu einem nahegelegenen Zeltplatz an der Ostsee. Ein großer und sehr natürlich gehaltener Platz mitten in einem Kiefernwald. Hier lernen wir Heinz kennen, unseren einzigen Mitzelter. Er ist in Polen geboren, lebt aber schon seit den 70igern in Hamburg. Ein sehr lustiger Zeitgenossen. Er dolmetscht uns auch ein bisschen, als das Zeltplatzpersonal uns 3 Mal auffordert, unsere Räder doch in einen verschlossenen Raum zu stellen. Wir sind zwar nicht der Ansicht, dass dies nötig wäre aber nach dem dritten Mal, lassen wir uns dann doch breit schlagen. Heinz bohrt ein bisschen nach und meint dann, dass das Sicherheitspersonal nur keine Lust habe, bei ihren Runden nach unseren Rädern zu schauen, da wir hier etwas abgelegen stehen. Am nächsten Morgen fahren wir als erstes an die Ostsee. Ostseestrände gehören einfach mit zu den schönsten Europas. Dann besuchen wir noch einmal die Innenstadt von Danzig (ebenfalls eine der schönsten von Europa) und verabschieden uns langsam von Polen. Polen ist eine Reise wert, das steht fest und auch hier sollten wir nicht das letzte Mal gewesen sein. Selbst mit den Autofahrern sind wir am Ende gut ausgekommen. Sie fahren zwar sehr zügig aber wenn genügend Platz vorhanden ist, überholen sie auch mit entsprechendem Abstand.

 

 

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