DIE IDEE!
IM NOVEMBER 2009 FASSTEN WIR (ANNA UND CARSTEN) DEN ENTSCHLUSS, UNSERE GEWOHNTE UMGEBUNG,
UNSERE WOHNUNG UND UNSERE JOBS AUFZUGEBEN, UM MIT DEM FAHRRAD FÜR 1-
Hier geht es zu unserem Gästebuch
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TAGEBUCH: PORTUGAL 04.12 - |
05.12.2010 -
STRECKE: 60 KM ZEIT: 4:41 H Ø: 12,79 KM/H HÖHENMETER: 881 M WIND: G2 WETTER: REGEN, 12- |
Wärmer dafür Regen, irgendwas ist aber auch immer... Die Nacht war laut und warm. Wir mussten den Raum mit ca. 25 Spaniern teilen, die wenig rücksichtsvoll waren. So fällt es uns nicht schwer uns langsam vom Pilgern zu verabschieden. Nach 10 km stoßen wir zum ersten Mal seit Frankreich wieder aufs Meer, auch wenn wegen Ebbe mal wieder nur ein paar Pfützen in der Bucht zu sehen sind. Um den Moment aber trotzdem entsprechend zu würdigen halten wir kurz an. 2 Minuten später stehen wir im Regen. Wir können uns gerade noch in eine Tankstelle flüchten. Nach einer halben Stunde müssen wir aber einsehen, dass es so schnell nicht wieder aufhören wird. Die Regenklamotten werden übergeworfen und raus gehts. Der Regen ist heftig. Immer wieder prasseln wolkenbruchartige Schauer auf uns. Auf einigen Straßen fließt uns das Wasser 2 cm hoch entgegen. In Tui suchen wir ein letzten Mal eine Pilgerherberge auf und werden trotz unseres durchnässten Zustands weitergeschickt nach Valencia, mit den Worten: Die Herberge wäre nur für Pilger, die nach Santiago gehen. Na, vielen Dank. In Valencia suchen wir vergeblich die Herberge, die für Pilger gedacht ist, welche nach Porto gehen und ziehen in ein 3 Sterne Hotel ein, welches erstaunlich günstig ist. Von nun an werden wir wohl wieder unseren eigenen Weg gehen. |
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STRECKE: 54,6 KM ZEIT: 3:30 H HÖHENMETER: 332 M WIND: G 3- WETTER: REGEN, 13- |
Nichts verpasst Der gestrige Tag wiederholt sich. Die ersten 30 km rollen wir relativ locker dahin, bis wir auf das Meer stoßen, was wir diesmal auch tatsächlich sehen. Kaum halten wir an, um den Moment zu genießen, fängt es wieder an zu regnen. Wir flüchten in ein nahe gelegenes Café. Bis Viana radeln wir im Regen und das mit starkem Gegenwind. Unter solchen Bedingungen ist es schwer der Umgebung etwas abzugewinnen. Man will einfach nur ankommen. Wir bekommen aber noch so viel mit, dass wir nicht wirklich was verpassen. |
08.12.2010 -
STRECKE: 87,5 KM ZEIT: 5:25 H Ø: 16,13 KM/H HÖHENMETER: 499 M WIND: 0 WETTER: GRAU, BEWÖLKT, 12- |
Furchtbar Wahrscheinlich sind wir zu verwöhnt. Nach dem wir die letzten 5000 km erfolgreich vermeiden konnten, durch größere Ballungszentren zu fahren oder längere Zeit viel befahrene Straßen zu nutzen, hatten wir heute gleich beides. Die 87 km waren wie die Fahrt durch eine einzige riesengroße Stadt auf einer stark befahrenen Straße. Alles ist zugebaut. Kaum ein Fleck an dem man keine Häuser oder Industriegebiete sah. Zweimal versuchten wir unser Glück auf kleinen Nebenstaßen, die sich aber als Kopfsteinholperpisten entpuppten und statt Häuser bekamen wir ein Gewächshaus nach dem anderen zu sehen. Schön ist etwas anderes. Wo genau Porto angefangen hat, können wir auch nicht sagen. Schon 35 km vorher sah alles wie Großstadt aus. So geht dieser Tag leider als einer der schlechtesten in unsere Radfahrtagehistorie ein. Nur die letzten 10 km nach Porto hinein waren ertragbar Dank eines Radweges, der erst am Meer und dann an der Douro (Fluss) entlang ging. |
10.12.2010 -
STRECKE: 54,8 KM ZEIT: 4:00 H Ø: 13,66 KM/H HÖHENMETER: 769 M WIND: G 3- WETTER: GRAU, BEWÖLKT, 13- |
Besser aber noch nicht gut Gestern regnete es mal wieder, so dass wir uns ganz spontan entschieden noch ein Tag in Porto zu bleiben. Wir nutzten den Tag, um uns noch mal über Portugal zu informieren. Am liebsten wären wir ja gleich irgendwo anders hingeflogen aber so schnell wollen wir Portugal dann doch noch nicht abschreiben. Die Beschreibung zu Portugal in unserem Europareiseführer klingt eigentlich ganz gut. Von der Küste haben wir trotzdem erstmal genug und so versuchen wir unser Glück im Inland. Porto selbst hat was, mal abgesehen von der Größe. Die Stadt verteilt sich auf mehreren Hügeln links und rechts von der Douro, was dem Stadtbild schon mal einen gewissen Charme verleiht. Die Innenstadt ist eine schöne Mischung aus Alt und Neu. Kleine enge Gässchen wechseln sich mit größeren Plätzen und Straßen ab. Wir radeln an der Douro entlang aus der Stadt heraus. Die Gegend wird tatsächlich etwas schöner und auf den Straßen ist nicht mehr so viel Verkehr. Es ist mehr Grün zu sehen und die Douro schlängelt sich durch Hügel und Berge, die von Eukalyptuswäldern bewachsen sind. Was bleibt ist eine starke Bebauung. Fast überall sind Häuser zu sehen und ein Dorf liegt am anderen. Rein ästhetisch gesehen sind die meisten Dörfer auch nicht wirklich schön. So bleibt uns nur zu hoffen, dass es vielleicht doch noch etwas besser wird. |
11.12.2010 -
STRECKE: 68,4 KM ZEIT: 5:08 H Ø: 13,28 KM/H HÖHENMETER: 1272 M WIND: 0 WETTER: SONNIG, BEWÖLKT, 12- |
Es geht doch Für heute hatten wir uns ein ganz besonderes Sträßchen ausgesucht. In unserer Michelinkarte
als kleiner weißer Weg dargestellt und als landschaftlich sehr schön markiert. Schon
der kurvige Verlauf in der Karte ist beeindruckend. Für die 30 km Luftlinie zeigt
die Karte eine Strecke von 64 km. Wir rauschen erstmal 300 Meter nach unten und überqueren
den Rio Paiva an dem sich unsere Straße nur auf der anderen Seite wieder ganz langsam
nach oben schraubt. Bald bieten sich uns berauschende Blicke auf den kleinen Fluss,
der inzwischen mehrere hundert Meter unter uns dahin fließt. Die Straße schlängelt
sich sanft an den vielen steilen Berghängen entlang und erreicht an ihrer höchsten
Stelle ca. 650 m (tiefster Punkt waren 60 m). Erstaunlich ist auch wie die kleinen
Dörfer in die steilen Berghänge hineingebaut wurden. Kaum ein Dorf befindet sich
im Tal sowohl die Straßen als auch die Dörfer sind soweit oben wie möglich. Die Hänge
sind von Kiefern- |
12.12.2010 -
STRECKE: 74,3 KM ZEIT: 5:57 H Ø: 12,48 KM/H HÖHENMETER: 1571 M WIND: 0 WETTER: SONNIG, BEWÖLKT, 10- |
3. Advent einmal anders Unsere letzte Unterkunft lud nicht zum Verweilen ein und so radeln wir auch am 3. Advent weiter. Oft entscheidet die mentale Einstellung, wie man eine Strecke empfindet. Mental waren wir heute auf einen nicht ganz so schweren Tag eingestellt aber da hat uns wohl das Höhenprofil unseres Navis ein wenig getäuscht. Schon nach den ersten 26 km haben wir 800 Höhenmeter hinter uns und stehen auf dem höchsten Punkt (870 m) für heute. Die nächsten 25 km soll es fast nur bergab gehen. Ja, hin und wieder geht es auch bergab, die 500 Höhenmeter Gegenanstiege, die wir immer wieder hinauf müssen, bevor es weiter bergab geht, hat uns das Navi leider auch verschwiegen. Die Landschaft ist etwas felsiger geworden und dadurch der Baumbewuchs etwas lichter. Da es unterwegs leider keinerlei Unterkünfte gibt, nützt es alles nichts und wir müssen weiter. Zum Glück sind wir heute bei Zeiten los gefahren. 16.00 Uhr haben wir nur noch 10 km vor uns, allerdings auch noch über 300 Höhenmeter. Es ist schon leicht frustrierend, wenn man sich so kurz vor dem Ziel sieht aber noch genau weiß, man wird noch ca. 1,5 h brauchen, bis man da ist. Die wenigen Hotels, die es hier gibt, liegen dann meistens auch noch auf dem höchsten Punkt in der Umgebung. Bis zum Hotel geht es so auch noch mal 50 Meter nach oben. Die wunderbare Aussicht von unserem Zimmer können wir aber erst am nächsten Morgen genießen. |
14.12.2010 -
STRECKE: 45 KM ZEIT: 3:16 H Ø: 13,79 KM/H HÖHENMETER: 764 M WIND: 0 WETTER: SONNIG, 12- |
Spagettistraße Wie eine große Felswand sind die Berge der Serra da Estrela schon von Weitem zu sehen.
Diese sind für heute unser Ziel. Dazwischen liegt eine kleine Berg- |
15.12.2010 -
STRECKE: 64 KM ZEIT: 4:18 H Ø: 14,87 KM/H HÖHENMETER: 985 M WIND: 0 WETTER: SONNIG, 2- |
Serra da Estrela Der heutige Radtag beginnt zunächst mit einem längeren Anstieg bis auf knapp 1000
Meter. Nach 5 km lassen wir die letzten Dörfchen zurück und blicken auf eine tolle
Berglandschaft mit steilen Berghängen und Tälern. Grüne Wälder aus Kiefern- |
16.12.2010 -
STRECKE: 35 KM ZEIT: 2:28 H Ø: 14,1 KM/H HÖHENMETER: 588 M WIND: 0 WETTER: SONNIG, 4- |
Stille Eigentlich wollten wir heute einen richtig sportlichen Tag machen. Der Wecker klingelte früh, zweimal im Abstand von 6 min, danach machten wir ihn aus und schliefen weiter. Immerhin haben wir es versucht. Wir frühstücken gemütlich und starten spät. Unser Ziel ist nur 35 km entfernt. Danach käme ein Anstieg mit 800 Höhenmetern, den wir heute nicht mehr bewältigen können. Das Wetter ist super. Schon mehrere Tage haben wir keinen Wind. Die Stille außerhalb der Orte ist sehr ungewohnt. Kein Wind, keine Autos, keine menschlichen und auch keine tierischen Geräusche, dringen an unser Ohr. Nur das Summen unserer Reifen auf dem Asphalt und das leise Schnurren der Kette ist während des Fahrens zu hören. Die vielen Wälder sind herrlich grün. Ein richtiges sattes und kräftiges Grün. Gemütlich und bei Zeiten erreichen wir Lousá. |
17.12.2010 -
STRECKE: 53,8 KM ZEIT: 4:12 H Ø: 12,81 KM/H HÖHENMETER: 1052 M WIND: 0 WETTER: SONNIG, 0- |
Tage wie dieser Es sind Tage wie dieser, an denen wir genau wissen, warum wir diese Tour machen.
Wir lieben schöne unberührte Landschaften, Ruhe und Einsamkeit. 3 Sachen die zusammen
nur noch schwer in Europa zu finden sind. Wir starten von Lousá in die Serra da Lousá.
20 km geht es 800m bergauf. 4,5 Stunden lassen wir uns Zeit dafür. Die Landschaft,
die Straße und das Wetter sind ein Traum. Die Straße schraubt sich langsam hinauf.
Die Berge sind steil und immer wieder können wir auf die gegenüberliegenden Hänge,
die unter uns liegenden Täler und in die steilen Schluchten schauen. Hin- |
18.12.2010 -
STRECKE: 89,2 KM ZEIT: 6:27 H Ø: 13,81 KM/H HÖHENMETER: 1721 M WIND: 2- WETTER: BEWÖLKT, 7- |
Der Weg ist das Ziel Dass der Tag lang wird, das wußten wir schon vorher, was genau auf uns zukommt, zum Glück nicht. Oft ist es sehr schwer, den Weg und die Umgebung zu genießen, wenn die Strecke so hart ist, wie heute und man mit den Gedanken mehr beim Ziel oder dem Ankommen ist. Erst wenn man nicht mehr so sehr an das Ziel denkt, kann man sich ganz auf den Weg konzentrieren und der führte uns durch eine wunderbare Landschaft. Aber wie es auch so oft ist, die schönsten Wege sind meistens die Anstrengensten. Dabei ist die Anstrengung gar nicht mehr so das Problem, eher das Gefühl nicht voran und damit auch seinem Ziel nicht wirklich näher zu kommen. Landschaftlich gesehen sind die Berge nicht mehr so hoch aber immer noch recht steil. Wir überqueren mehrere Flüsse, die tiefe Schluchten im Laufe der Zeit in die Landschaft gegraben haben. Genauso tief dürfen wir auch hinunter rauschen und auf der anderen Seite strampeln wir uns wieder steil hinauf. Unser Weg führt uns am angestauten Rio Zézere entlang, der sich wild in viele Schluchten und Täler ausgedehnt hat. Es ist überall herrlich grün. Einsam, ruhig und langsam radeln wir durch diese Gegend. |
20.12.2010 -
STRECKE: 76,8 KM ZEIT: 4:57 H Ø: 15,52 KM/H HÖHENMETER: 638 M WIND: R1 WETTER: REGEN, 11- |
Südportugal Den 4. Advent begehen wir ganz ruhig. Wir machen einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt von Abrantes, umrunden einmal das Castelo und genießen die Aussicht in alle Richtungen. Heute überqueren wir als erstes den Rio Tejo, der Portugal in zwei verschiedene Hälften teilt. Nordportugal ist stark bevölkert und bergig. Der Süden ist vorwiegend eben bis auf zwei kleinere Gebirge und deutlich weniger bevölkert. Wir radeln noch mal von 60 auf 235 Höhenmeter, dann ist die Landschaft eben. Seit langem kommen wir mal wieder zügig voran, trotz des starken Regens der inzwischen eingesetzt hat. Auf der Suche nach einer Unterkunft müssen wir feststellen, dass es in dem einzigen größeren Ort weit und breit kein einziges Hotel, Pension oder Sonstiges gibt. Das ist schlecht, denn wir sind nass und uns ist kalt. Uns bleibt nur der nahegelegene Campingplatz. Auf dem Weg kommen wir noch an einem kleinen Dorf vorbei. Anna will unbedingt noch mal nach einem Zimmer fragen. Ich habe keine Hoffnung und warte bis Anna wieder da ist. Als sie zurück kommt, hat sie ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Sie hat nicht nur ein Zimmer gefunden sondern gleich ein ganzes Haus. Der Mann, der das Haus vermietet, ist unheimlich freundlich und kommt uns sehr mit dem Preis entgegen. |
21./22.12.2010 -
STRECKE: 121,2 KM HÖHENMETER: 630 M WETTER: BEWÖLKT, 12- |
Korkeichen Die Landschaft hat sich stark verändert. Wir radeln kilometerlang durch Korkeichen- |
23.12.2010 -
STRECKE: 36,2 KM ZEIT: 2:38 H Ø: 13,75 KM/H HÖHENMETER: 726 M WIND: 2 WETTER: SONNE, 10- |
Serra da Arrábida Von Setúbal machen wir einen kleinen Ausflug ohne Gepäck in die Serra da Arrábida. Wir müssen nur 5 km aus der Stadt herausradeln und sind in einer anderen Welt. Wir stehen in einer Bucht mit feinstem Sandstrand, eingerahmt von Felsen, Palmen und Kakteen. Hinter uns ragen 300 bis 500 Meter hohe Berge empor, der Himmel ist blau und die Sonne scheint. So sitzen wir eine Weile am Strand, denken an zu Hause und das Weihnachten dieses Jahr so anders wird. Wir radeln weiter an der Küste entlang. Die Straße steigt steil an erst auf 250 Meter dann weiter auf 400 Meter. Wir kommen richtig ins Schwitzen und sind froh, daß wir das Gepäck nicht mit dabei haben. Die Aussicht ist wieder mal vom Feinsten. Wir sehen auf die kleinen Buchten, das Meer und die umliegenden Berge. Selbst ein Stück Steilküste können wir sehen. Auf dem höchsten Punkt eröffnet sich auch der Blick auf die andere Seite des Bergkamms und wir sehen Lissabon in der Ferne. Dann geht es mit einer rasanten Abfahrt nach unten. Morgen werden wir das Rad stehen lassen, um mit dem Bus nach Lissabon zu fahren. |
25.12.2010 -
STRECKE: 78 KM ZEIT: 5:07 H Ø: 15,26 KM/H HÖHENMETER: 472 M WIND: G 2- WETTER: REGEN, 9- |
Portugiesische Autofahrer Laut Wetterbericht hätte es gegen Mittag aufhören sollen mit Regnen, hat es aber nicht. Wir hatten noch überlegt, ob wir nicht noch eine Nacht in Setúbal bleiben sollten, haben uns dann aber auf Grund des Wetterberichts dagegen entschieden. Ein Fehler! Es regnet in Strömen und dazu kam noch Gegenwind, der das Wasser in jede Ritze trieb. Eine ganz schlechte Kombination. Die wenigen Autos, die unterwegs waren, machten uns ebenfalls das Leben schwer. An dieser Stelle ein Wort zu den portugiesischen Autofahrern. Portugal war oder ist das Land mit den meisten Unfalltoten. Wenn es nicht mehr an erster Stelle steht, dann doch zumindest sehr weit vorne und das verwundert nicht. Die Portugiesen kennen nur Vollgas und rasen wie die Säue. Auf der Landstraße werden wir, mit einem Abstand von Teils weniger als 1 m mit deutlich über 100 km/h überholt und wir möchten wetten, dass auch einige dabei waren, die es auf über 150 km/h gebracht haben und das ist keine Ausnahme sondern die Regel. 9 von 10 Autofahrern sind deutlich zu schnell. Ich war schon soweit, dass ich mich mit einem Kienapfel bewaffnet habe, um den Autofahrern, die zu knapp vorbei rasen, das Ding an die Tür zu knallen aber ich war zu langsam. |
26.12.2010 -
STRECKE: 93 KM ZEIT: 5:33 H Ø: 16,73 KM/H HÖHENMETER: 657 M WIND: G 2- WETTER: BEWÖLKT, 11- |
Steilküste Gestern haben wir vom Meer nicht viel gesehen. Heute geht unsere Straße zumindest die ersten 15 km direkt am Meer entlang. Wir kommen einen ersten Vorgeschmack was uns an der Algarve erwartet. Die ersten Felsen und kleine Steilküsten heben sich aus dem Meer. Dann führt uns die Straße wieder von der Küste weg. Wir radeln an Wiesen und Feldern vorbei und sehen in der Ferne die Berge der Hochalgarve. 30 km weiter kommen wir wieder an die Küste. Die Steilküste ist schon deutlich höher geworden. Scharfe Gesteinskanten ragen ins Meer. Die einzelnen Gesteinsschichten sind sehr gut zu erkennen. Als wir ein drittes Mal noch ein Stück weiter wieder die Küste sehen, fällt diese jetzt schon ca. 50 Meter senkrecht zum Meer ab. Der Anblick erinnert ein bisschen an die Nordküste von Irland. Das Meer schlägt tief unten an die Felsen, die Sonne neigt sich schon stark zum Horizont. Wieder mal geht ein sehr schöner Radtag langsam zu Ende. |
27.12.2010 -
STRECKE: 58 KM ZEIT: 4:22 H Ø: 13,23 KM/H HÖHENMETER: 677 M WIND: G 2- WETTER: SONNIG, 11- |
Irre geführt Der Tag beginnt richtig gut. Wir hatten von einem portugiesischen Radfahrer einen
Tipp bekommen, dass es ab Odeceixe eine kleine Schotterstraße geben soll, die direkt
am Meer lang führt. Optimistisch radeln wir durch ein kleines sehr schönes Flusstal
zum Meer und blicken wieder auf eine phantastische Steilküste. Wir finden sogar eine
kleine Straße, die ein kurzes Stück an dieser entlang geht. Wir freuen uns schon
auf einen wahnsinns Tag. 2 km weiter endet die Straße und mündet in einen kleinen
Trampelpfad, der für uns nicht fahrbar ist. Wir versuchen unser Glück noch an 2 weiteren
Wegen, die aber auch alsbald in einer Sackgasse enden. Es hilft nichts, wir müssen
zurück zur großen Straße. Es ist schon frustrierend, wenn man weiß, dass es eine
Traumküste nur wenige Kilometer von einem entfernt gibt, man aber einfach nicht heran
kommt. Bestensfalls findet sich aller paar Kilometer eine Stichstraße, die jedesmal
10 km mehr Weg bedeutet. So radeln wir 40 km ohne auch nur das Meer von Weitem zu
Gesicht zu bekommen. Erst in Carrapateira kommt unsere Straße dem Meer nah und wir
wagen einen erneuten Vorstoß. Die Küste ist genial. Zerklüftete Steilküsten 50- |
28.12.2010 -
STRECKE: 10,5 KM ZU FUß ZEIT: 4:30 H Ø: 2-
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Insidertipps Hier zu bleiben war genau die richtige Entscheidung. Die Pension ist einfach aber
sehr liebevoll eingerichtet. Die Betreiber, ein portugiesisch- |
29.12.2010 -
STRECKE: 43,6 KM ZEIT: 3:02 H Ø: 14,36 KM/H HÖHENMETER: 471 M WIND: G 3- WETTER: REGEN, 14-
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Algarve Wir können nicht länger bleiben. Unsere Pension ist die nächsten Tage ausgebucht und so fahren wir nur sehr ungern weiter. Hier hätten wir es noch ein paar Tage ausgehalten. Noch dazu ist für heute Regen angesagt, was die Freude aufs Rad zu steigen, nicht gerade steigert. Die ersten Kilometer haben wir aber erstmal wieder richtig schönen Gegenwind. Erst als wir nach Osten abbiegen, wird der Wind etwas schwächer aber dafür setzt der vorhergesagte Regen ein. So radeln wir verdrossen nach Lagos und suchen uns schnell eine Unterkunft. Am nächsten Morgen werden wir von Sonne überrascht. Laut Vorhersage sollte es heute auch noch regnen, daher hatten wir uns gleich für 2 Nächte einquartiert. Wir nutzen die Sonne, um einen Spaziergang zum Ponta da Piedade zu machen. Es zeigt sich uns wieder ein traumhafter Küstenabschnitt. Eine wild zerklüftete Steilküste mit sandsteinähnlichen Felsen, die im Laufe der Zeit unterschiedlichst ausgewaschen wurden. Viele kleine und sehr liebliche Buchten sind zwischen den Felsen entstanden. Mit Grotten, Höhlen und einzelnen Felsnadeln, die im Wasser stehen. Ja, da kann man verstehen, warum die Küste der Algarve so beliebt ist. |
31.12.2010 -
STRECKE: 69,1 KM ZEIT: 4:41 H Ø: 14,75 KM/H HÖHENMETER: 749 M WIND: G 1- WETTER: SONNE, 16-
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Nah dran und doch vorbei Hoch motiviert versuchen wir heute so dicht wie möglich an der Küste entlang zu radeln, um noch ein paar Mal die Küste zu Gesicht zu bekommen. Es gelingt uns auch der Küste oft recht nah zu sein, aber viel sehen wir trotzdem nicht. Die Küste ist stark verbaut und nur kleine Pfade führen hin und wieder direkt an der Steilküste entlang. Wir müssen uns mit wenigen Blicken auf die Küste begnügen. Aber wir wissen auch jetzt schon, wir werden wieder kommen und dann in aller Ruhe noch mal diese einzigartige Küste erkunden. In Albufeira laufen die Silvestervorbereitungen auf Hochtouren. Wir kommen nur mit Mühe durch die kleinen Altstadtgässchen. Heute Abend wird das Finale von PSDS (Portugal sucht den Superstar) in der Innenstadt statt finden. Wir lassen den Trubel hinter uns und suchen uns etwas außerhalb eine Unterkunft und schauen in aller Ruhe uns die Übertragung von PSDS im Fernsehen an. So lassen wir das Jahr ganz unspektakulär ausklingen und sind sogar noch vor Mitternacht im Bett. Naja diese Jahr ist halt alles ein bisschen anders. |
01.01.2011 -
STRECKE: 90,6 KM ZEIT: 4:44 H Ø: 19,1 KM/H HÖHENMETER: 511 M WIND: R 1- WETTER: SONNE, 16-
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Norwegische Spezialitäten in Portugal Für das Jahr haben wir natürlich jede Menge gute Vorsätze und als erstes wollen wir
heute ein gutes Stück vorwärts kommen. Wir klemmen uns auf die vielbefahrene N 125
unter dem Motto „Augen zu und durch“, sehr viele Alternativen gibt es eh nicht. Wenigsten
hat die Straße einen schönen Randstreifen, der uns eine kleine Sicherheitszone verschafft.
Wir konzentrieren uns ganz aufs Radfahren und kommen sehr gut voran. Heute wollen
wir auch endlich mal wieder zelten. Wir rollen auf einen großen schönen Zeltplatz
kurz vor der Grenze mit vielen Deutschen und Niederländern. Beim Reinfahren denken
wir noch so, ach es wäre doch schön, hier jemanden kennenzulernen und vielleicht
gemeinsam einen geselligen Abend zu verbringen. 1,5 h später sitzen wir bei Irmhild
und Svein im Wohnwagen und essen zusammen norwegische Lachssuppe ;- |
02.01.2011 -
STRECKE: 69,9 KM ZEIT: 4:14 H Ø: 16,47 KM/H HÖHENMETER: 329 M WIND: G 1 WETTER: SONNE, 13- |
Sevilla Spanien sieht doch gleich wieder ganz anders aus. Auf dem Weg nach Huelva fahren wir an riesigen Orangenplantagen vorbei. Die Verlockung ist groß, mal über den Zaun zu greifen aber wir machen es nicht. In Huelva erkundigen wir uns nach einem Zug nach Sevilla, da uns die Zeit langsam davon läuft und wir für unseren Flug noch Einiges vorbereiten müssen. 2 Stunden später sitzen wir im Zug und legen so die letzten 100 km bis Sevilla zurück. Dort angekommen, eiern wir durch die vielen Gässchen der Innenstadt und suchen eine Unterkunft. Sevilla ist groß. Allein der Innenstadtbereich mit einem wilden Gewirr von kleinsten Gässchen und einem nicht zu durchschauenden System von Einbahnstraßen umfasst ca. 2x3 km. Die Stadt pulsiert und lebt an jeder Ecke. Unmengen von Fußgängern, Mopeds, Fahrradfahren und Autos zwängen sich überall durch die Stadt. In der Innenstadt gibt es unzählige Bars und Restaurants mit gut besuchten Freisitzen. Wir müssen der Stadt einen gewissen Charme zu sprechen. Schade, dass wir kaum Zeit haben, uns die Stadt in Ruhe anzuschauen. |
03.01.2011 -
STRECKE: 28 KM
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Flugvorbereitungen oder Warum einfach wenn es auch kompliziert geht? Wir radeln am 03.01 schon mal zum Flughafen, um zu sehen, wie wir am besten hinkommen
und zu fragen, wie denn die Räder verpackt werden müssen. Das die Beantwortung der
Frage fast 4 Stunden dauert, hätten wir uns nicht träumen lassen. Schauspiel: 1.
Szene Vuehling Info: Es heisst, wir brauchen eine Fahrradbox. Vuehling selbst hat
aber keine, eventuell Iberia. Die Frau versucht die Information von Iberia zu bekommen,
15 Minuten vergehen, Iberia hat normalerweise welche aber im Moment wisse man nicht,
ob noch welche da sind. Es gäbe nur eine Person, die das weiß und die ist zur Zeit
nicht da und man wisse auch nicht, wann diese kommt aber wir sollen doch warten.
Später noch mal anrufen, gehe nicht. 2. Iberia Info: Damit wollen wir uns nicht
zufrieden geben und gehen direkt zu Iberia. Dort bekommen wir bestätigt, dass Iberia
normalerweise Boxen hat aber sie weiss auch nicht, ob im Moment welche da sind. Wir
sollen doch mal am Check- 4. Iberia Info: Wir gehen also zurück, sagen das laut Check- |
06.01.2011 -
STRECKE: 31 KM ZEIT: 1:43 H Ø: 17,94 KM/H HÖHENMETER: 157 M WIND: 0 WETTER: SONNE, 16-
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Flug Den 4. und 05.01 verbringen wir damit, Verpackungsmaterial für die Räder zu besorgen
und unsere Taschen umzupacken. Dann ist der große Tag da. Geschlafen haben wir eher
schlecht, viele Horrorgeschichten im Internet lassen uns nichts Gutes ahnen. Gegen
9.00 Uhr radeln wir zum Flughafen und erleben die erste Überraschung. Die Straßen
sind leer. Ein ungewohntes Bild, nachdem wir die Stadt 3 Tage lang äußerst quirlig
erlebt haben. Am Flughafen angekommen, beginnen wir sofort unsere Räder zu präparieren.
3 Stunden lassen wir uns dafür Zeit. Abgesehen von den geforderten Maßnahmen, versuchen
wir unsere Räder bestmöglich gegen Beschädigung zu schützen. Die Rohre umwickeln
wir mit Lappen, Kabel und vorstehende Teile umwickeln wir mit Tape. Unsere vielen
Taschen stecken wir jeweils in eine große Ikeatasche (man bezahlt nach Anzahl der
Gepäckstücke). Dann geht es zum Check- |
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