DIE IDEE!

 

IM NOVEMBER 2009 FASSTEN WIR (ANNA UND CARSTEN) DEN ENTSCHLUSS, UNSERE GEWOHNTE UMGEBUNG, UNSERE WOHNUNG UND UNSERE JOBS AUFZUGEBEN, UM MIT DEM FAHRRAD FÜR 1-2 JAHRE DURCH DIE WELT ZU RADELN. DABEI HABEN WIR UNS MÖGLICHST WENIG FESTLEGT, WOHIN DIE REISE GEHEN SOLLTE. AUCH HATTEN WIR KEINEN FESTEN TERMIN, BIS WANN WIR ZURÜCK SEIN WOLLTEN. ALLEIN DIE EINFLÜSSE AUF UNSERER REISE BESTIMMTEN UNSEREN WEG.

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RADHaus Leipzig (sehr netter und kompetenter Laden)

 

 

 

TAGEBUCH: SPANIEN - FRANZ. JAKOBSWEG 06.11-04.12.2010

06.11.2010

-PAMPLONA/ S

 

STRECKE: 74 KM

ZEIT: 5:35 H

HÖHENMETER: 1398 M

Ø: 13,14 KM/H

WIND: G1

WETTER: SONNIG/ BEWÖLKT, 8-20 GRAD

Ibaneta Pass

Die Nacht war wie befürchtet unruhig und laut. Zudem lag auch noch der lauteste Schnarcher direkt neben uns. Selbst durch das Oropax drangen hin und wieder Geräusche. Anna ist der Meinung, dass sie in der Nacht höchstens 2 Stunden fest geschlafen hat. Früh um 6 Uhr rüsteten sich die Ersten schon zum Losgehen. Von der allgemeinen Aufbruchsstimmung geweckt und der Angst kein Frühstück mehr zu bekommen, machten wir uns auch fertig. 7.15 Uhr machte die Hausmutti schon langsam Stress und wir wurden so halb vor die Tür gesetzt. 8.30 Uhr sitzen wir auf dem Rad. Schon ein erster neuer Rekord. So zeitig sind wir noch nicht gestartet. Bis zum Pass Ibaneta sind es 27 km. Auf den ersten 10 km machen wir kaum Höhe. Danach schlängelt sich unsere Straße mit 4-6 % nach oben. Nach 3 Stunden haben wir es geschafft und einen neuen höchsten Punkt unserer Reise mit 1057 Meter erreicht. Mehr ist es dann leider auch nicht. Die Aussicht vom Pass ist sehr bescheiden. Nach einer kurzen Pause rollen wir hinunter nach Roncesvalles, ein ehemaliges Kloster was direkt hinter dem Pass liegt. Die restliche Strecke nach Pamplona ist nicht besonders aufregend. 2 kleine Pässe müssen noch überwunden werden. Vom eigentlichen Pilgerweg sehen wir heute leider noch so gut wie nichts. Der Weg kreuzt zwar hin- und wieder unsere Straße aber fahrbar ist er für uns hier nicht. So bleibt uns nur die Hauptstraße N 135. Heute schlafen wir noch mal  auf einem Zeltplatz, wir wollen noch mal ausschlafen. In den Refugios darf man nur eine Nacht bleiben und muss auch meisten sehr früh raus.     

07.11.2010

-PAMPLONA/ S

 

STRECKE: 12 KM

ZEIT: 1:02 H

HÖHENMETER: 77 M

Ø: 11,47 KM/H

WIND: 0

WETTER: REGEN, 8-15 GRAD

Nicht mehr alleine

In der Nacht hat es begonnen zu Regnen. Wir schlafen in Ruhe aus und überlegen uns dann, was wir heute machen. Gegen Mittag packen wir zusammen, um in das 10 km entfernte Pamplona zu fahren und uns wieder in ein Refugio einzuquartieren. Nach einer kurzen Suche haben wir es auch gefunden. Die Schilder haben wohl nicht ganz bis zum Refugio gereicht, da hat man die Letzten einfach weggelassen. Eine große Muschel am Gebäude verrät die Refugio`s. Das Haus ist eine alte Kirche, die mit Zwischenwänden und -decken unterteilt wurde.  Die Atmosphäre ist sehr gemütlich. In den Refugies kommen Menschen aus aller Welt zusammen. Wir lernen einen Japaner, eine Schwedin, ein Paar von den Balearen und einen Deutschen kennen. Ins Gespräch kommt man sehr leicht. Alle haben das selbe Ziel, das Interesse ist groß nach dem Woher und Wielange. Die meisten haben natürlich nur 2-4 Wochen Zeit aber Einige sind auch wie wir für eine längere Zeit unterwegs. So haben wir bisher getroffen, einen Engländer der von Schottland nach Marokko läuft und einen Italiener und einen Schweizer, die von zu Hause gestartet sind. Bis Santiago wird das Zelt jetzt wohl in unseren Taschen bleiben und wir werden die Gesellschaft und die besondere Atmosphäre der vielen Refugios auf dem Weg bevorzugen, auch wenn die eine oder andere Nacht etwas unruhiger ausfällt...  

08.11.2010

-CIRAUQUI/ S

 

STRECKE: 36 KM

ZEIT: 3:15 H

HÖHENMETER: 643 M

Ø: 10,96 KM/H

WIND: G2

WETTER: REGEN, 5-11 GRAD

Auf dem Jakobsweg

Wir sind die Letzten, die um 9.00 Uhr das Refugio Jesus y Maria verlassen. Das hat den Vorteil, dass wir die Chance haben, die auf der Strecke wieder zu treffen, die wir kennengelernt haben, bevor wir sie überholen und dann wahrscheinlich nicht wieder sehen werden. Um heute ein echtes Pilgererlebnis zu haben, entschieden wir uns dem Originalweg zu folgen. Aus Pamplona raus lässt sich dieser noch sehr gut mit dem Rad fahren. Wenige Kilometer später wird der Weg aber immer steiler und steiniger. Teilweise gleicht er einem ausgetrockneten Bachbett. Wir schieben die ersten Male. Davon lassen wir uns aber nicht einschüchtern, schließlich hat ja auch keiner gesagt, dass pilgern leicht sei. Dann werden wir auf eine harte Probe gestellt. Der Weg wird schmaler, noch steiler und hat sich auch durch den andauernden Regen zu einer kleinen Schlammpiste verwandelt. Inzwischen schieben wir zu zweit jedes Rad einzeln und müssen an einigen Stellen mächtig aufpassen, dass wir nicht beide zusammen mit dem Rad irgendwo ausrutschen. Teilweise machen wir 2 kleine Schritte vorwärts und rutschen einen wieder zurück. Doch so sehen wir auch einige Pilger zum zweiten Mal, die uns jetzt wieder überholen. Nun laufen wir den Weg stückchenweise gleich dreimal. Die Räder werden mit vereinten Kräften auf den Pass geschoben. Nach 3 Stunden stehen wir auf dem Alto del Perdon mit 770 Metern und sind gerade mal 14 km voran gekommen. Für den Weg runter nehmen wir jetzt doch die Straße, da der Abstieg noch steiler sein soll und wir befürchten, die Räder dort auch wieder zu zweit hinunter zu balancieren. Wir und unsere Räder sahen aus, als wenn wir im Schlamm gebadet hätten. Innerhalb kürzester Zeit sind wir wieder unten in Puente la Reina. Wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir da auch geblieben. Anna wollte aber gerne noch weiter. So fahren wir wieder auf dem Originalweg, nur um 5 km weiter wieder an einem Anstieg zu kleben und die Räder zu zweit hoch zu schieben. Wenigstens war der Weg hier nicht mehr schlammig. Nun doch schon langsam am Ende unserer Kräfte fragen wir im nächsten Ort nach einer Herberge und tatsächlich, das Haus, was nach unserer Info schon zu haben sollte, ist noch offen. Es ist ein kleines gemütliches Haus, mitten auf einem kleinen Platz gegenüber der Dorfkirche. Wir sind die einzigen Pilger. So können wir uns großzügig ausbreiten und unsere Sachen trocknen und säubern von der heutigen Schlammschlacht. Selbst die Räder bekommen noch eine Dusche mit dem Gartenschlauch. Gemütlich lassen wir den restlichen Tag ausklingen und liegen bei Zeitem im Bett.

09.11.2010

-LOS ARCOS/ S

 

STRECKE: 44 KM

ZEIT: 3:59 H

HÖHENMETER: 747 M

Ø: 10,9 KM/H

WIND: G 5-6

WETTER: SONNE, 9-17 GRAD

Liebliche Gegend

Wir frühstücken in Ruhe auf der Veranda unserer Albergue und beobachten ganz genau den Jakobsweg. Nach unseren Berechnungen sollten die ersten Pilger hier 9.30 Uhr aus Puenta la Reina vorbeikommen. Aber wir warten vergebens. Erst eine Stunde später kommen die ersten, gerade als wir selber starten wollen. Wir freuen uns über das kurze Wiedersehen. Bis Estella rollen wir relativ locker und sammeln unterwegs noch einige Stempel (in Lorca, Villatuerta und Estella). Bis Villamayor folgen wir der Straße. Landschaftlich ist Spanien hier sehr lieblich, ein bisschen wie in der Toscana nur etwas bergiger. Die Felder und Wege passen sich der hügeligen und welligen Landschaft an und liegen genauso geschwungen da. Von Villamayor haben wir eine Aussicht über die vor uns liegende Hochebene, die nur durch die hohen Berge am Horizont begrenzt wird. Auf dem gesamten Weg bläst schon ein sehr kräftiger Gegenwind, der noch mal stärker wird, als wir von Villamayor nach Los Arcos rollen. Nach nur 40 km bleiben wir in der Albergue de la Fuenta. Sehr schnell lernen wir Dieter aus Deutschland und Damian aus der Schweiz kennen. Es wurde ein sehr kommunikativer schöner Abend.

10.11.2010

-LOS ARCOS/ S

 

STRECKE: 0 KM

 

 

Zu Fuß

Nach dem wir erfahren, dass man in den privaten Refugios auch länger als eine Nacht bleiben kann, probieren wir das doch gleich heute aus und tatsächlich, wir müssen zwar zwischen 9.30 und 12.00 Uhr aus dem Haus, aber das ist uns recht. So bleiben wir noch einen Tag länger in Los Arcos und warten auf die Fußgänger, die wir in Pamplona kennengelernt haben. Wir nutzen die Zeit, die wir aus dem Haus müssen, um selber ein bisschen zu Fuß auf dem Jakobsweg zu laufen. Nach einigen Kilometern biegen wir ab und gehen auf ein kleines Kloster auf einem nahen Berg zu. Der Weg bringt uns zwar nicht ganz bis dahin aber wir landen auf einem anderen Berg mit einer kleinen verlassenen Kapelle. Die Aussicht ist grandios. Ein 360 Grad Blick auf die umliegende Hochebene und ihre umschließenden Bergketten mit einigen kleinen Dörfern. Gegen 13.00 Uhr sind wir zurück und tatsächlich treffen nacheinander unser Finne, unsere Schwedin, der Japaner und unser Balearenpäarchen in unserer sehr gemütlichen Albergue ein.

11.11.2010

-NÁJERA/ S

 

STRECKE:  63 KM

ZEIT: 5:14 H

HÖHENMETER: 972 M

Ø: 12,08 KM/H

WIND: G 2

WETTER: BEWÖLKT, 6-14 GRAD

Wiedersehen

Auf den ersten 10 km überholen wir alle Pilger aus unserer Herberge. Es sind insgesamt 25. Zuletzt schießen wir auf einer Abfahrt an 10 Malorcinern vorbei, mit denen wir das Zimmer heute Nacht geteilt haben. Wir winken noch mal und wünschen uns „Bon Camino“. Diesmal sollten wir sie ein letztes Mal gesehen haben. Nach Sansol verlassen wir wieder den Pilgerweg und fahren auf der Straße bis Logrono, eine relativ große Stadt ohne viel Charme, die wir auch schnell hinter uns lassen. Den Rest der Strecke radeln wir wieder auf dem Camino de Santiago. Der Weg, ein gut befestigter Feldweg, schlängelt sich durch zahlreiche Weinfelder und steigt sehr allmählich auf 715 Meter. Nur die letzten 200 Meter müssen wir schieben. Auf dem Weg nach unten, überholen wir noch einige Pilger, die wir vor 2 Tagen kennengelernt haben. In Najera treffen wir Damian wieder. Wir feiern das Wiedersehen mit einem gemeinsamen Abendessen. Jeder steuert was bei, wir kochen zusammen, ein Canadier schließt sich uns auch noch an und so wird es wieder ein sehr lustiger und schöner Abend bei einem, sehr üppigen Mahl.

12.11.2010

-GRANON/ S

 

STRECKE: 27 KM

ZEIT: 2:59 H

HÖHENMETER: 458 M

Ø: 9,18 KM/H

WIND: G 4-6

WETTER: SONNIG, 8-17 GRAD

Granon

Früh Morgens werden wir ziemlich unfreundlich aus der Albergue de Peregrinos de Najera geworfen, nur weil wir 5 Minuten nach 8 noch dasitzen und frühstücken, obwohl wir bis 8.00 Uhr die Herberge hätten verlassen sollen. Nach einer halben Stunde haben wir Damian wieder eingeholt. Wir gehen ca. 5 km zusammen auf dem Weg und schieben unsere Räder nebenher. Dann radeln wir weiter. Die Landschaft ist zwar etwas karger geworden aber dafür hat man immer eine weite Sicht auf die umliegende Gegend und die nahen und fernen Berge. In Santa Domingo machen wir eine längere Pause und wären auch fast dort geblieben. Aber zum Glück fahren wir weiter und landen 6 km weiter in Granon. Eine sehr rustikale Herberge in einem ausgebauten Dachstuhl einer Kirche. Man schläft zwar auf dem Boden auf einfachen Sportmatten aber die Atmosphäre ist extrem herzlich. Es wird zusammen gekocht und gegessen. Nach dem Abendessen gibt es noch eine kleine Andacht. Zu Acht lassen wir den Abend am Kamin ausklingen.

13.11.2010

-TOSANTOS/ S

 

STRECKE: 22 KM

ZEIT: 2:16 H

HÖHENMETER: 349 M

Ø: 9,6 KM/H

WIND: G 5-6

WETTER: SONNIG, 8-16 GRAD

Wir haben es nicht eilig

Wir liegen schon auf unseren Matratzen und sind halb am Einschlafen, als sich unsere obere Etage mit Rauch füllt. Kurze Zeit später müssen wir evakuieren, weil der Rauch vom Kamin nicht mehr abzieht und sich unterm Dach sammelt. Mit offenen Fenstern und eine Etage tiefer, können wir weiterschlafen. Am Morgen werden wir mit klassischer Musik geweckt. Nach einem gemeinsamen Frühstück werden wir herzlichst verabschiedet. Es waren wundervolle Stunden in Granon. Kaum auf der Strecke bläst uns wieder ein sturmartiger Wind entgegen. So kurbeln wir uns sehr langsam und in unsere Gedanken versunken vorwärts. Die wenigen Orte, die wir heute passieren, sind sehr klein und wirken auch leicht ausgestorben. Außer ein paar herum streunende Katzen und Hunde sieht man nicht viel. Mit unseren Fußgängern verabreden wir uns in einer nahgelegenen ebenfalls kirchlichen Herberge, die eine ähnliche Philosophie hat wie Granon. Die Distanz ist schon sehr kurz für uns aber wir haben es nicht eilig und freuen uns wieder auf einen schönen Abend, bei gemeinsamen Essen und Andacht. Das Abendessen wurde zu einem Festmahl mit 4 Gängen und diversen Leckereien. Davor gab es noch gregorianische Gesänge in einem Kloster und eine kleine Andacht mit Gesang danach.

14.11.2010

-BURGOS/ S

 

STRECKE: 49 KM

ZEIT: 4:36 H

HÖHENMETER: 609 M

Ø: 10,58 KM/H

WIND: G 1

WETTER: REGEN, 7-12 GRAD

Schlammschlacht

Am Morgen frühstücken wir noch mal in aller Ruhe gemeinsam und starten nach einer emotionalen Verabschiedung gegen 9.30 Uhr Richtung Burgos. Weil es wieder mal regnet, folgen wir der Straße bis zum Pass (1150m) und biegen dann erst auf den Jakobsweg. Beim Anstieg zur Matagrande lernen wir Samuel, einen weiteren Schweizer, kennen, der uns auch gleich hilft, Anna´s Rad mit hoch zu schieben. Dabei schwatzen wir ein bisschen. So merken wir die Anstrengung kaum und stehen als bald auf dem  Berg. Runter zu geht es ebenfalls sehr steil auf dem steinigen Weg und so begleiten wir Samuel noch eine Weile. Als wir wieder unten sind, dachten wir, wir hätten das Schlimmste hinter uns gebracht. Dabei mache ich mich noch über Anna`s Rad lustig, denn das sieht aus, wie einmal durch den Schlamm gezogen. 2 km später haben wir nichts mehr zu lachen. Nichts geht mehr. Der schlammige Weg hat unsere Räder komplett lahm gelegt. Wir können weder fahren noch schieben. Der Schlamm hat sich so zwischen Schutzblech und Reifen verklemmt, dass die Räder blockieren. Von der Kette ist auch nichts mehr zu sehen. Die nächsten 5 km schieben, ziehen und tragen wir die Räder über den Weg, bis wir die nächste Straße erreichen. Wir versuchen vergeblich die Räder wieder flott zu bekommen. Verzweifelt fragen wir am nächsten Haus nach einer Reinigungsmöglichkeit. Der Mann versteht schnell und führt uns zu seinem Bruder, der zufällig einen Kärcher besitzt. Gemeinsam säubern wir die Räder. Da ich es ihm anscheinend nicht gründlich genug mache, legt er auch noch mit Hand an ;-). Dann können wir weiter nach Burgos rollen.  

15.11.2010

-HONTANAS/ S

 

STRECKE: 42 KM

ZEIT: 3:35 H

HÖHENMETER: 377 M

Ø: 11,66 KM/H

WIND: G 5

WETTER: BEWÖLKT, 2-11 GRAD

Eiskalt erwischt

In der Herberge von Burgos lernen wir ein kolumbianisches Paar kennen, das auch mit Rad unterwegs ist. Die zwei sind echt süß. Er kann ein paar Brocken Englisch und wenn er versucht etwas zu sagen und das Wort fällt ihm nicht ein, sieht er aus, als wenn er auf eine göttliche Eingebung wartet (hat aber meistens nicht geklappt). Trotz aller Verständigungsschwierigkeiten wollen die Zwei uns gar nicht mehr gehen lassen. Wir schaffen es doch, werden aber vorher noch eingeladen, die zwei zu besuchen, wenn wir mal in Kolumbien sind... Auf der Straße werden wir von den stark gefallenen Temperaturen überrascht, die nur noch knapp über Null liegen. Jetzt müssen wir fast alles anziehen, was wir mit haben und es ist trotzdem noch kalt. Eingeschüchtert von unserem gestrigen Erlebnis, versuchen wir heute etwas mehr Straße zu fahren aber das klappt nur zum Teil. Unsere Ausweichstraße verwandelt sich nach kurzer Zeit ebenso in eine Schotterpiste mit kräftigen Steigungen und so schieben wir zur Abwechslung mal wieder. In letzter Zeit schieben wir so häufig unser Rad, dass wir uns fast mehr wie Fußpilger als wie Radfahrer fühlen und selbst wenn wir fahren, sind wir aufgrund der Bedingungen kaum schneller als zu Fuß.  

16.11.2010

-CARRION DE LOS CONDES/ S

 

STRECKE: 57,4 KM

ZEIT: 3:33 H

HÖHENMETER: 377 M

Ø: 16,18 KM/H

WIND: G 1

WETTER: NEBEL, 0-9 GRAD

Auf den Spuren von Hape

Heute durften wir mal wieder in Ruhe frühstücken. Neblig und kalt ist es leider immer noch, als wir starten. Nach 5 km schaut ganz kurz die Sonne durch den Nebel, was dem ganzen eine fast mystische Atmosphäre verleiht, dann sind wir wieder eingehüllt in das nasse Grau. In Castrojeriz gehen wir in eine Bar, um uns einen Stempel abzuholen und sind sofort von der Bar angetan. So stehen wir noch etwas unschlüssig rum und schauen uns um, als der Barmann uns fragt, wo wir her kommen. Als wir sagen, dass wir aus Deutschland sind, zückt er eine Art Gästebuch, blättert eine Weile und zeigt dann ganz stolz auf einen Eintrag von Hape Kerkeling, der darin die Bar, als eine der Schönsten bisher auf dem Weg bezeichnete. Na da bestellen wir uns doch gleich, entgegen unseren Gewohnheiten, eine Kleinigkeit und bleiben noch ein bisschen. Sogar WiFi ist vorhanden, so dass wir endlich mal wieder ein Update der Seite machen können. Den Rest des Tages rollen wir relativ locker auf der Straße ohne viel Wind langhin, den Jakobsweg natürlich immer im Blick, der direkt an der dieser entlang geht.

17.11.2010

-TERRADILLOS/ S

 

STRECKE: 28 KM

ZEIT: 2:20 H

HÖHENMETER: 144 M

Ø: 11,91 KM/H

WIND: G 5

WETTER: REGEN, 5-8 GRAD

Meseta

Das heute gefahrene Stück wird im Reiseführer als eines der härtesten und für viele auch eines der spirituellsten des gesamten Weges beschrieben. Die Meseta zeigt sich hier von ihrer schönsten Seite. Eine 800 Meter hohe Ebene, die sich von Burgos bis Astorga erstreckt und hier besonders karg ist. Der Weg geht kilometerlang geradeaus, an Feldern entlang mit nur wenig Abwechslung. Dank des starken Gegenwindes können wir sehr gut nachvollziehen, wie es den Fußgängern gehen muss. Wir bewegen uns mit ca. 10-12 km/h und haben schon das Gefühl, dass wir überhaupt nicht vorwärts kommen. Man kann mehrere Stunden fahren, ohne dass sich das Landschaftsbild irgendwie ändert. Manchmal sieht man schon von weitem einen Kirchturm, ist diesem aber gefühlt nach einer halben Stunde noch keinen Meter näher gekommen. In Terradillos sehen wir eine hübsche Herberge, wo wir zunächst nur einen Tee trinken. Nach einer halben Stunde beschließen wir dort zu bleiben. Am Abend trifft Daniel ein, ein ehermaliger Leipziger. Wir freuen uns ihn zu sehen, gehört hatten wir schon von ihm einen Tag zuvor von einem Amerikaner. Ja, der Buschfunk funktioniert ganz gut auf dem Weg.   

18.11.2010

-MANSILLA DE LAS MULAS/ S

 

STRECKE: 51 KM

ZEIT: 3:50 H

HÖHENMETER: 278 M

Ø: 13,33 KM/H

WIND: G 5

WETTER: SONNE, 2-10 GRAD

Demoralisierend

Die Meseta und der Wind machten uns heute schwer zu schaffen. Die Landschaft ist sehr eintönig und der Wind zehrt an unseren Nerven. Auf dem Rad sorgt der Wind dafür, dass wir nur schwer und langsam voran kommen. Die Umgebung verstärkt das Gefühl, so dass man denkt, man kommt überhaupt nicht vorwärts. Anhalten ist auch keine gute Idee. Solange wir fahren, bleiben wir einigermaßen warm, wenn es auch nicht unbedingt angenehm ist. Sobald wir stehen bleiben, beginnt der Wind uns auszukühlen und wir müssen alles, was wir für die Pause auspacken, gut festhalten, damit es uns nicht davon fliegt. So bekommen wir auch unsere Durststrecke und müssen uns die Etappe hart erkämpfen. Es ist nicht der schwerste Weg im Sinne von körperlicher Anstrengung aber der Schwerste aus moralischer Sicht. Wir nehmen die Wegstrecke fast klaglos hin, da wir der Meinung sind, dass das zum Pilgern dazugehört. Irgendwann haben wir es doch bis zur nächsten Herberge geschafft. Am Abend lernen wir Sarah kennen, eine 19jährige Deutsche, die den Weg zwar verkehrtherum läuft aber gut wir sehen es ihr nach, da man in dem Alter noch nicht unbedingt weiß, wo es lang geht ;-). Wir kochen zusammen und haben einen sehr schönen Abend.

19.11.2010

-LEON/ S

 

STRECKE: 21 KM

ZEIT: 1:45 H

HÖHENMETER: 158 M

Ø: 12,08 KM/H

WIND: 0

WETTER: NEBEL, REGEN, 5-12 GRAD

Leon

Die 20 km bis Leon haben wir schnell zurückgelegt, da es heute mal keinen Wind gibt, dafür ist es neblig und es fängt kurz nachdem wir gestartet sind, an zu regnen. Aber das macht alles nichts. Früh erreichen wir Leon und stürmen den ersten Supermarkt an dem wir vorbei kommen. Auf den letzten 150 km  gab es nur kleine Dorfläden mit sehr eingeschränkter Auswahl und hohen Preisen. Wir laden uns die Taschen richtig voll. Als Nächstes suchen wir einen Laden, der für Anna´s Rad Ersatzbremsbacken hat. Die letzte Schlammschlacht hat den restlichen Gummi komplett abgerieben, sodass schon das Metall auf der Felge reibt. Aber auch das Problem ist schnell gelöst und wir bauen die neuen Bremsklötze an Ort und Stelle ein. Im Zentrum suchen wir uns für die nächsten 2 Nächte eine private Pension. Wir wollen wieder mal ausschlafen, etwas Privatsphäre genießen und Geburtstag feiern.     

21.11.2010

-HOSPITAL DE ORBIGO/ S

 

STRECKE: 38 KM

ZEIT: 2:59 H

HÖHENMETER: 268 M

Ø: 12,85 KM/H

WIND: G 3-4

WETTER: SONNE, 9-15 GRAD

Espanol

Gut ausgeschlafen starten wir zu unserer Lieblingzeit gegen 11.00 Uhr. Unser erstes Ziel ist das 800 m entfernte Benediktinerkloster, um uns noch einen schönen Stempel abzuholen. Dann fahren wir aus Leon raus. Die Meseta zeigt sich heute von ihrer schöneren Seite. Stellenweise ist es richtig hübsch mit grasbewachsenen Flächen und kleinen Baumansammlungen. In der Ferne können wir schon die hohen teilweise schneebedeckten Gipfel sehen über die wir auch in den nächsten Tagen drüber müssen. Auf dem Weg begegnet uns heute kein einziger Pilger. In der Unterkunft sind wir auch die ersten und wir fürchten schon, dass wir heute alleine bleiben. Wir müssen aber nicht lange warten und durch die Tür kommen 3 gut bekannte Gesichter. Ein Paar aus Argentinien und unser Deutschspanier Francisco, die 3 sind echt hartnäckig und wollen sich nicht so einfach abhängen lassen. Dabei haben wir uns so bemüht... Seit heute sind wir stolze Besitzer eines Spanischlernprogramms, was gleich richtig gut zum Einsatz kommt. Wir verständigen uns zum ersten Mal auch ein bisschen auf Spanisch mit dem argentinischen Paar, reden auf Englisch mit einem Spanier und auf Deutsch mit Francisco (geb. in Spanien, hat aber 30 Jahre in Deutschland gelebt). So ist auch dieser Abend, wie bisher alle in den Refugios, sehr interessant und international.   

22.11.2010

-RABANAL DEL CAMINO/ S

 

STRECKE: 38 KM

ZEIT: 4:07 H

HÖHENMETER: 540 M

Ø: 9,24 KM/H

WIND: G 4-5

WETTER: SONNE, 6-12 GRAD

Feiernde Italiener

Wir verlassen das kleine gemütliche Refugio Karl Leisner gegen 10.00 Uhr und folgen dem Camino aus dem Ort raus. Der Weg ist bis Astorga steinig und schwer zu befahren. Wir holpern und poltern uns langsam vorwärts immer bergauf und bergab durch das hügelige Land. Die Gegend ist ziemlich einsam und ruhig. Kurz vor Astorga kommen wir an einem ziemlich verfallenen Haus vorbei, wo wir schon von weitem eine Art Stand davor sehen können. Außer dem Haus ist weit und breit nichts außer Felder. Als wir näher kommen werden wir herzlich von einem englisch sprechenden Spanier begrüßt. Der Mann lebt seit über einem Jahr in diesem verfallenen Haus ohne Strom, was mehr einer Scheune gleicht als einem Wohnhaus, ist ca. 35 - 40 mit längeren schwarzen Haaren und hat schon eine gewisse Ähnlichkeit mit verschiedenen Jesusabbildungen. Jeden Tag begrüßt er die Pilger, die vorbeikommen und bietet ihnen kostenlos (auf Spendenbasis) Tee, Kaffee, Brot, Kekse, Marmelade, Nüsse, Obst und Säfte an. Wir trinken und essen eine Kleinigkeit bei ihm. In Astorga treffen wir Damian wieder. Er lässt sich leicht überreden, dass wir uns in Rabanal am Nachmittag treffen, was für ihn 45 km Strecke zu Fuß an diesem Tag bedeuten. Hinter Astorga begleiten wir ihn noch 5 km, dann fahren wir schon mal vor und hoffen, dass er sich jetzt nicht wegen uns zu viel zumutet. Aber der Mann ist topfit und kommt nur eine Stunde nach uns im Refugio an. Der Abend wird feuchtfröhlich. Im Gemeinschaftsraum sind abends mit uns noch zwei Schweizer, eine Österreicherin, zwei Spanier, eine Gruppe von 8 Koreanern und 10 Italienern. Die Italiener verstehen es zu feiern. Erst wird ordentlich gekocht und später fließt reichlich Wein, wovon auch jeder im Raum abbekommt mit den Worten "wenn das nicht alle wird, sind wir schwer beleidigt". Na das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen.

23.11.2010

-VILLAFRANCA DEL BIERZO/ S

 

STRECKE: 57 KM

ZEIT: 3:43 H

HÖHENMETER: 745 M

Ø: 15,33 KM/H

WIND: 0

WETTER: BEWÖLKT, 1-12 GRAD

Rauschende Abfahrt

Von Rabanal steigen wir auf 1514m  zum Cruz de Ferro. Für viele einer der emotionalsten Punkte auf dem Weg. Uns lässt es relativ kalt, wahrscheinlich weil die Temperaturen nur knapp über Null liegen und wir am Rande des Weges auf Schnee gestoßen sind. Wir verabschieden uns ein letztes Mal von Damian, der in den nächsten Tagen die Heimreise in die Schweiz antreten wird und stürzen uns in die Abfahrt. Nach Wochen des Gegenwindes und des stetigen Ansteigens des Weges, ist es ein Genuss der besonderen Art, diese 20 km lange Abfahrt auf der wir 1000 Höhenmeter nach unten Rauschen. Zwischendurch halten wir nur einmal in Acebo, einem sehr schönen kleinen Ort, um uns einen Stempel abzuholen. Unten angekommen rollen wir nach Ponferrada und dann noch mal 25 km weiter auf einer kleineren Hochebene, die umringt ist von vielen hohen Bergen, nach Villafranca de Bierzo. Schon am Tage hat Anna über ein flaues Gefühl im Magen geklagt, am Abend bekommt sie auch noch Magenkrämpfe. Wir denken, dass sie schlechtes Wasser getrunken hat in einer der Hütten am Rand. Am nächsten Morgen ist es leider nicht besser. Wir bleiben in Villafranca und warten bis sich Anna wieder erholt hat.  

26.11.2010

-O CEBREIRO/ S

 

STRECKE: 35 KM

ZEIT: 3:52 H

HÖHENMETER: 910 M

Ø: 8,97 KM/H

WIND: 0

WETTER: BEWÖLKT, (-1) -7 GRAD

Tapfer

Anna ist noch nicht wieder ganz fit, aber wir wollen trotzdem versuchen weiter zu kommen. Vor uns liegt ausgerechnet eine der schwersten Etappen. Es geht fast die gesamte Strecke nur bergauf. Es ist eiskalt auf dem Rad. Der Körper wird zwar noch relativ schnell warm, unsere Hände und Füße jedoch nicht. Anna kämpft tapfer und wir kurbeln uns langsam nach oben. O Cebreiro ist selbst am Nachmittag noch mit Raureif und Eis überzogen. In der kleinen Kirche von O Cebreiro bleiben wir einen Moment lang andächtig sitzen und sind emotional sehr berührt. In dem kleinen Ort fühlen wir uns um ein paar Jahrhunderte zurück versetzt. Die wenigen kleinen Häuser sind alle aus Natursteinen gebaut und haben sich über die Jahrhunderte auch anscheinend nicht sehr verändert. Die Aussicht ringsherum ist grandios. Die öffentliche Herberge ist geräumig und warm, was in Spanien keine Selbstverständlichkeit ist, da viele Häuser gar keine Heizung haben.

27.11.2010

-PORTOMARIN/ S

 

STRECKE: 70 KM

ZEIT: 4:30 H

HÖHENMETER: 851 M

Ø: 15,59 KM/H

WIND: 0

WETTER: SCHNEE, NEBEL, BEWÖLKT, (-1) -10 GRAD

1800 Meter bergab

Wir hatten es schon befürchtet, über Nacht hat es leicht geschneit und es ist sehr neblig. Unsere Motivation aufs Rad zu steigen hält sich sehr in Grenzen. Nur die Aussicht wieder in tiefere Gebiete zu kommen, läßt uns dann doch wieder aufs Rad steigen. 10 km geht es noch zwischen 1200m und 1337m hoch und runter auf einer leicht verschneiten Fahrbahn. Dann fällt die Straße ab und führt uns zu dem 600 Meter tieferen Triacastela. Kaum sind wir 200m tiefer, kommen wir aus dem Nebel heraus und können sogar am Horizont das Ende der Wolkenfront sehen. Unten angekommen, scheint die Sonne. Trotzdem müssen wir uns erstmal in einer Herberge aufwärmen. Solch eine lange Abfahrt kühlt unheimlich aus. Den Rest des Tages fahren wir auf der Straße, die immer wieder hoch und runter geht bis wir am  späten Nachmittag Portomarin erreichen, was auf 350 Metern liegt. Insgesamt sind wir heute 1800 Meter nach unten gefahren. Toll, wenn es nur nicht so kalt gewesen wäre ;-)...     

28.11.2010

-ARZUA/ S

 

STRECKE: 55 KM

ZEIT: 4:32 H

HÖHENMETER: 1072 M

Ø: 12,21 KM/H

WIND: 0

WETTER: NEBEL, RAUREIF BEWÖLKT, 1-8 GRAD

Kalt, kalt und nochmals kalt

Früh ist es wieder nebelig und sehr kalt. Die Landschaft ist mit raureif bedeckt. Zum Glück sind die Hospitaleros in den Herbergen recht nett und bestehen nicht darauf, dass man das Haus schon um 8.00 Uhr zu verlassen hat, wie es normalerweise der Fall ist. So können wir wenigstens in Ruhe frühstücken und warten bis es richtig hell ist und sich der Frühnebel verzogen hat. Heute wechseln wir wieder mal zwischen dem Fußweg und der Straße hin und her. Die hohen Berge liegen zwar hinter uns aber leichter wird der Weg trotzdem nicht. Im Gegenteil die Menge der Höhenmeter ist schon rekordverdächtig. Der Weg führt uns durch viele Wälder mit Eukalyptus- und Feigenbäumen. Selbst Palmen sind wieder am Wegesrand zu finden und erinneren an eine Zeit, wo es in Spanien noch warm gewesen sein muss. In Arzua treffen wir noch mal auf eine echte Perle von Herberge. Sie ist in einem schönen alten Steinhaus. Am Eingang begrüßt uns Maja aus Berlin, eine junge aufgeschlossene Pilgerin, mit der wir uns viel über das Erlebte austauschen. Die Herberge ist sehr geräumig. Zwischen den einzelnen Betten ist relativ viel Platz und es ist warm. Auch die Duschen sind schön heiß, dass haben wir alles schon anders erlebt.    

29.11.2010

-SANTIAGO DE COMPOSTELA/ S

 

STRECKE: 41 KM

ZEIT: 3:54 H

HÖHENMETER: 727 M

Ø: 10,57 KM/H

WIND: 0

WETTER: NEBEL, BEWÖLKT, 0-10 GRAD

Geschafft

Die Atmosphäre war heute morgen fast unheimlich. Sonnenschein, Raureif und leichter Nebel gaben der Landschaft etwas Besonderes. Die letzten Kilometer sind noch mal sehr schön. Der Weg führt durch Laubwälder, die ihre letzten Blätter fleißig abwerfen und kleine Dörfer mit dem Charme vergangener Zeiten. Gesundheitlich angeknackst fallen uns diese Kilometer sehr schwer. Selbst als wir den letzten Berg erklommen haben, den Monte Gozo und bereits Santiago sehen können, hält sich unsere Freunde in Grenzen. Wir wollen nur noch ankommen und in eine warme kleine Pension, um uns zu erholen. Der Einzug nach Santiago ist wenig feierlich oder spektakulär. Wir kämpfen uns durch den Großstadtverkehr, werfen nur einen kurzen Blick auf die Kathedrale und holen gleich unsere Compostela ab. Ein kritscher Blick auf unsere Stempel, dann halten wir sie in den Händen. Francisco unser Deutschspanier hatte uns einen Tip für eine private Pension gegeben, wo er auch hin wollte. Wir schauen sie uns an und überlegen nicht lange. Endlich da. Hier bleiben wir, bis wir wieder fit sind.       

04.12.2010

-PONTEVEDRA/ S

 

STRECKE: 62 KM

ZEIT: 3:59 H

Ø: 15,6 KM/H

HÖHENMETER: 769 M

WIND: 0

WETTER: NEBEL, 4-8 GRAD

Abschied von Santiago  

Nach 4 Tagen Aufenthalt in Santiago wird es langsam Zeit weiter zu fahren. 2 Tage wohnten wir in einem Mini- Apartment mitten in den kleinen Gässchen der Altstadt. Eine Heizung gab es mal wieder nicht und alles funktionierte nur so halb. Der Eingang ging durch einen kleinen Lebensmittelladen. Sehr praktisch, zum Einkaufen hatten wir es so nicht weit. Nach 2 Tagen wurde es uns aber dann doch zu eng und wir zogen in eine gerade neu eröffnete Herberge mit viel Platz, Kamin, Küche und sehr hilfsbereiten Betreibern. Als sie mitbekamen, dass wir etwas für Anna´s Rad brauchten, boten sie sich gleich an, uns zu einem großen Sportgeschäft zu fahren und dann noch einmal zu einem zweiten Laden, weil der erste das gewünschte Teil leider nicht hatte. Mit geputzten und überholten Räder starteten wir gegen Mittag in den Tag, der immer noch viel zu kalt war. Mit kalten Füßen und Händen radelten wir dem Meer entgegen. So richtig zu sehen bekamen wir es heute aber noch nicht.     

 

 

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